4. Forum Endlagersuche: Die Regionalkonferenzen brauchen digitale Werkzeuge und unabhängige Expertise
Wirtschaftsmediator Ralf Hasford bringt beim 4. Forum Endlagersuche in Hannover zwei konkrete Anträge ein
Berlin / Hannover, November 2025 – Beim 4. Forum Endlagersuche in Hannover war Ralf Hasford, Wirtschaftsmediator und Strategiemoderator aus Berlin, als Teilnehmer und Impulsgeber dabei. Das Forum hat sich in den vergangenen Jahren zum zentralen Ort für den Austausch über das Standortauswahlverfahren für hochradioaktive Abfälle entwickelt. In diesem Jahr standen vor allem die geplante Novelle des Standortauswahlgesetzes (StandAG), der aktuelle Arbeitsstand der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) sowie die künftige Ausgestaltung der Regionalkonferenzen im Fokus.
Hasford brachte zwei Anträge ein, die auf die nächste Phase des Verfahrens zielen – dann, wenn in den Standortregionen Regionalkonferenzen eingerichtet werden:
- Bundesweit einheitliche digitale Beteiligungsplattform
Die Plattform soll Informationen aus den Regionalkonferenzen verständlich darstellen, Stellungnahmen effizient einholen und die Nachvollziehbarkeit von Empfehlungen, Entscheidungen und Verfahrensschritten sichern. Sie soll Bürger:innen – auch in Nachbarregionen – eine niedrigschwellige Beteiligung ermöglichen, von einfachen Anfragen bis hin zu strukturierten Konsultationen und Abstimmungen. - Unabhängiger Expertenpool als Vertrauensressource
Ein vom Nationalen Begleitgremium (NBG) berufener Expertenpool soll ausschließlich Regionalkonferenzen und dem Rat der Regionen zur Verfügung stehen. Er soll Wissensasymmetrien ausgleichen und fachlich abgesicherte Entscheidungen ermöglichen – mit Kompetenzen u. a. in Geologie, Sozioökonomie, Kommunikation, Moderation, Konfliktlösung und Recht.
„Regionalkonferenzen werden in den Standortregionen das Herzstück der Beteiligung sein. Damit sie diese Rolle wirklich einnehmen können, brauchen sie zwei Dinge: digitale Werkzeuge, die Transparenz schaffen, und unabhängige Expertise, der alle Seiten vertrauen“, erklärt Ralf Hasford. „Beides kostet weniger, als später in eskalierte Konflikte zu investieren.“
Ein besonderer Moment für Hasford war der Start des sogenannten Handbuch-Prozesses für die Regionalkonferenzen: In Workshops beim Forum wurden erste Abläufe für künftige Vollversammlungen erprobt und Anforderungen an ein Handbuch gesammelt, das die Arbeit der Regionalkonferenzen strukturieren soll.
Dazu sagt Ralf Hasford: „Mit dem Start des Handbuch-Prozesses durfte ich nach zwei Jahren ohne Rückmeldung nun am Wochenende erleben, dass mein Antrag wirklich Wirkung hat. Viele der jetzt diskutierten Fragen – von Selbstorganisation bis zur Unterstützung durch externe Expertise – finden sich in meinen Vorschlägen wieder.“
Aus seiner Sicht ist jetzt der richtige Zeitpunkt, Länder, Landkreise und Kommunen auf die kommenden Aufgaben vorzubereiten:
- Klärung der eigenen Rolle in den Regionalkonferenzen,
- Aufbau interner Strukturen und Zuständigkeiten,
- Entwicklung einer klaren Kommunikations- und Beteiligungsstrategie für die betroffenen Regionen.
„Die Endlagersuche ist kein rein technischer Vorgang, sondern ein gesellschaftlicher Prozess über Generationen hinweg“, so Hasford. „Je besser Länder und Kommunen vorbereitet sind, desto größer ist die Chance, dass Beteiligung nicht nur eine Pflichtübung bleibt, sondern tatsächlich Vertrauen stiftet.“
Über Ralf Hasford
Ralf Hasford ist Wirtschaftsmediator, Strategiemoderator und Autor. Mit seinem Unternehmen Mediation + Moderation Hasford begleitet er Unternehmen, Verbände und öffentliche Einrichtungen bei Konfliktlösung, Strategieklausuren und Beteiligungsprozessen. Sein Schwerpunkt liegt auf konfliktarmer, zielgerichteter Zusammenarbeit – von Gesellschafterkonflikten bis hin zu komplexen Beteiligungsverfahren wie der Endlagersuche.
Kontakt für Rückfragen
Ralf Hasford | Mediation + Moderation Hasford
Goßlerstraße 22, 12161 Berlin
Telefon: +49 30 2363 9390
Mobil: +49 1511 150 9766
E-Mail: moderation@hasford.de
Web: https://hasford.de
Passende Links auf meiner Webseite:
- Ralf Hasford anfragen für Dialogformate · Moderation · Konfliktlösung: moderation@hasford.de
- Tipps zur Konfliktprävention findest Du hier: Partizipation und Beteiligung
- Bearbeitung konkreter Konfliktthemen: 7 Schritte zur Konfliktlösung
- Beteiligung nach dem UNYCRA®-Modell: Beteiligung verstehen
- Veränderungsprozesse erfolgreich gestalten: Vision · Ziele · Strategie
Quellen für weiterführende Informationen:
Ralf Hasford | Wirtschafts-Mediation | Strategie-Moderation | Konflikt-Prävention |
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Aktueller Stand
- Das Standortauswahlverfahren befindet sich weiterhin in Phase I:
Die BGE untersucht die 2020 ausgewiesenen Teilgebiete schrittweise weiter und grenzt den Suchraum mit repräsentativen vorläufigen Sicherheitsuntersuchungen ein. - Seit 2024 veröffentlicht die BGE jährlich vorläufige Arbeitsstände im „Endlagersuche-Navigator“:
Aktuell ist nur noch etwa ein Viertel der Bundesfläche im Fokus der Endlagersuche, die Einengung auf konkrete Standortregionen erfolgt aber erst am Ende von Phase I durch den Gesetzgeber. - Voraussichtlich Ende 2027 will die BGE Standortregionen für die übertägige Erkundung vorschlagen:
In diesen Regionen richtet das BASE dann Regionalkonferenzen als zentrales Beteiligungsformat ein.
FAQ: Endlagersuche, Regionalkonferenzen und Beteiligung
Aktuell läuft Phase 1 des Verfahrens.
• Die BGE hat geologische Daten der Länder gesammelt, ausgewertet und 2020 im Zwischenbericht Teilgebiete veröffentlicht. Darin wurden 90 Teilgebiete ausgewiesen, die rund 54 % der Bundesfläche betreffen.
• In einem nächsten Schritt grenzt die BGE diese Teilgebiete weiter ein und schlägt Regionen vor, die intensiver untersucht werden. Dafür führt sie u. a. repräsentative vorläufige Sicherheitsuntersuchungen durch.
• Erste Arbeitsstände zur Eingrenzung hat die BGE am 04.11.2024 veröffentlicht – diese sind ausdrücklich vorläufig und dienen der Transparenz des Arbeitsprozesses.
• Ziel von Phase 1: Standortregionen ermitteln, die in Phase 2 weiter untersucht werden. In diesen Regionen richtet das BASE später die Regionalkonferenzen ein.
Das Standortauswahlgesetz sieht verschiedene Gremien und Formate vor, in denen Bürger:innen, Kommunen und Fachleute einbezogen werden, u. a.:
• Fachkonferenz Teilgebiete (Phase 1)
• Regionalkonferenzen in den Standortregionen
• Fachkonferenz Rat der Regionen
Daneben bietet das BASE weitere Beteiligungsformate an, die über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen, z. B. Dialogveranstaltungen, Onlinekonsultationen und Informationsreihen.
Ja. In Phase 1, Schritt 2 gibt es vor allem zwei zentrale Formate:
• Teilnahme + Anträge: Forum Endlagersuche, das jährlich stattfindet und Austausch, Vernetzung und Diskussion zum Verfahrensstand ermöglicht,
• Wahlamt: Planungsteam Forum Endlagersuche, das die Arbeit des Forums mit vorbereitet, die Vorhabenträgerin BGE begleitet und sich regelmäßig öffentlich berät.
• Daneben informieren BASE und BGE regelmäßig in der Reihe „Zukunft sicher gestalten: Endlagersuche in Deutschland – die Basics“ über Grundlagen, Verfahrensstand und Beteiligungsmöglichkeiten.
Die langfristige Entwicklung einer Standortregion soll keinen Schaden nehmen, sondern aktiv gestaltet werden.
Dafür sind insbesondere zwei Dinge vorgesehen:
• In den Regionalkonferenzen und im Rat der Regionen werden langfristige Strategien zur Regionalentwicklung erarbeitet – jede Region kann auf Basis einer gemeinsamen Linie eigene, passgenaue Konzepte entwickeln.
• Der Vorhabenträger erstellt sozioökonomische Potenzialanalysen, um den Status quo der Region zu erfassen.
• Zu diesen Analysen können die Regionalkonferenzen Stellung nehmen.
Die offizielle Aussage ist: Ziel ist, die Standortregion strukturell zu stärken, nicht nur „zu entschädigen“.
Angenommen werden kann, dass 1 – 5 Milliarden € für die Entwicklung der letztendlichen Region zur Verfügung gestellt werden.
• Zwischenlager sind – wie der Name sagt – nur für eine befristete Lagerung ausgelegt.
• Die genehmigte Sicherheit der Zwischenlager (Gebäude und Behälter) ist derzeit in der Regel auf etwa 40 Jahre ausgelegt.
• Langfristig können Zwischenlager nicht den gleichen Schutz bieten wie stabile Gesteinsformationen tief unter der Erdoberfläche, die den radioaktiven Abfall dauerhaft einschließen sollen.
Soll ein Zwischenlager länger betrieben werden, braucht es jedes Mal neue Genehmigungen und Sicherheitsnachweise. Ein Endlager hingegen soll so ausgelegt werden, dass der Schutz für sehr lange Zeiträume (viele Tausend Jahre) ohne laufende Eingriffe nachgewiesen werden kann – deshalb ist es das zentrale Ziel des Verfahrens.
Trainings-Angebot: „Führung und Zusammenarbeit“
Gemeinsam & gezielt auf den Punkt kommen.
Ralf Hasford unterstützt Ziele finden, Potentiale, Chancen und Risiken analysieren. Strategien definieren und strategische Entscheidungen treffen und die Öffentlichkeitsbeteiligung – Welche Themen sind es bei Ihnen?
Meine Maxime:
- Klarheit finden
- Mit Konsequenz handeln
- Verantwortung übernehmen
Meine systemische Arbeitsweise:
- Analyse und Bestandsaufnahme zur Identifikation von Aufgabe sowie von Chancen und den Risiken
- Entwicklung von Zielen bzw. Überarbeitung der Vision bei Person, Organisation, Unternehmen
- Definition der Strategie für die nächsten Jahre und als Ausgangsbasis der operativen Aufgaben
- Impulse zur Entwicklung und Arbeit; Problemdiskussion und Konfliktlösung
- Begleitung bei Informationstransfer, Diskussion und der folgenden Umsetzung
Nutzen wir die Synergien die sich nach kurzer Zeit der Zusammenarbeit zeigen. Das gilt für alle Fragen in Wirtschaft, Gesellschaft, und Politik. Dafür stehe ich als Mediator, Moderator & Trainer.