Wenn Ihre Region zur Standortregion wird – warum Länder und Kommunen jetzt über Regionalkonferenzen nachdenken sollten
Die Endlagersuche in Deutschland wirkt für viele politisch Verantwortliche noch weit weg. Die BGE arbeitet an Daten, Karten und Fachberichten, das BASE informiert – und im eigenen Bundesland passiert scheinbar wenig.
Doch dieser Eindruck täuscht. Spätestens wenn mögliche Standortregionen benannt werden, steigt der Handlungsdruck in Ländern, Landkreisen und Kommunen sprunghaft. Dann geht es plötzlich um Standortregion, Regionalkonferenz, Beteiligungsauftrag, Regionalentwicklungskonzepte – und gleichzeitig um Protest, Medienanfragen und Sorgen in der Bevölkerung.
Die entscheidende Frage lautet: Wird Ihre Region in diesem Moment vorbereitet sein – oder nur reagieren?
Ein Jahrhundertprojekt – und Ihre Region mittendrin
Deutschland steht vor einer Jahrhundertaufgabe: der sicheren Endlagerung hochradioaktiver Abfälle. Zehntausende Kubikmeter Abfälle müssen unter Tage eingelagert werden, ergänzt um oberirdische Flächen für Logistik und Anlagen. Parallel wird ein weiteres Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle benötigt.
Das Standortauswahlgesetz (StandAG) legt fest, dass der Standort wissenschaftsbasiert, transparent und unter Beteiligung der Öffentlichkeit gefunden wird. Genau hier kommen die Regionalkonferenzen ins Spiel – als zentrale Beteiligungsgremien in den möglichen Standortregionen.
Für die betroffenen Regionen bedeutet das:
- politisch: neue Rollen und Verantwortung in einem bundesweiten Verfahren,
- organisatorisch: zusätzliche Aufgaben für Verwaltung und Gremien,
- kommunikativ: wachsende Erwartungen von Bürger:innen, Initiativen und Medien.
Was ist eine Regionalkonferenz – und was bedeutet sie für Ihr Land / Ihren Landkreis?
Die Regionalkonferenz ist das zentrale Beteiligungsgremium in einer möglichen Standortregion für das Endlager. Sie begleitet das Verfahren vor Ort, bringt regionale Perspektiven ein, prüft die Vorschläge der Fachbehörden kritisch und wirkt an Regionalentwicklungskonzepten mit.
Typischerweise gehören dazu Vertreter:innen von
- Land und Landkreisen,
- Städten und Gemeinden,
- Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft,
- sowie zufällig geloste Bürger:innen.
Die Regionalkonferenz organisiert sich weitgehend selbst – erhält aber Unterstützung durch eine Geschäftsstelle. Sie gibt Stellungnahmen ab, stellt Nachprüfungsanträge, begleitet sozioökonomische Analysen und diskutiert, wie das Endlager in eine langfristige regionale Entwicklung eingebettet werden kann.
Für Länder, Landkreise und Kommunen ist das kein Detail. Es geht um:
- Rollenklärung: Wer sitzt wo, mit welchem Mandat?
- Verantwortung: Welche Aufgaben kommen auf Politik und Verwaltung zu?
- Aufwand: Welche Ressourcen sind realistisch einzuplanen?
- Erwartungsmanagement: Was kann die Region leisten – und was nicht?
Die Erfahrung: Viele ahnen das Thema – wenige sind wirklich vorbereitet
Im Gespräch mit politischen Entscheidungsträger:innen erlebe ich derzeit immer wieder drei Muster:
- „Wir wissen, dass da etwas kommt – aber nicht genau was.“
Das Thema ist bekannt, aber es fehlt ein klares Bild der eigenen Rolle. - „Wir warten, bis wir offiziell betroffen sind.“
Aus Ressourcengründen verständlich – strategisch riskant. Wenn die Benennung kommt, ist der Druck sofort hoch. - „Wir machen dann irgendwas mit Bürgerbeteiligung.“
Gute Absicht, aber ohne klares Konzept schnell überfordernd: für Verwaltung, Gremien und Öffentlichkeit.
Das Problem:
Wenn eine Region plötzlich „im Fokus“ steht, bleibt kaum Zeit, um in Ruhe Rollen zu klären, Strategien zu entwickeln und interne Abstimmungen nachzuholen. Entscheidungen müssen unter Zeitdruck getroffen werden, Kommunikationsfehler werden härter sanktioniert und Konflikte eskalieren schneller.
Warum frühe Vorbereitung so wertvoll ist
Frühzeitige Vorbereitung bedeutet nicht, sofort eine große Beteiligungsmaschine zu starten. Sie bedeutet vielmehr:
- Orientierung gewinnen: Wie ist das Verfahren aufgebaut? Was regelt das StandAG? Wo stehen wir als Land / Landkreis / Kommune?
- Rollen und Erwartungen klären: Wer übernimmt wann welche Aufgaben? Wie verzahnen sich Land, kommunale Ebene, Verwaltung und Politik?
- Ressourcen realistisch planen: Welche Kapazitäten braucht es intern – in Fachbereichen, Stabsstellen, Öffentlichkeitsarbeit?
- Konfliktpotenziale erkennen: Wo könnten Misstrauen, Widerstände oder Überforderungen entstehen – und wie begegnen wir ihnen?
- Einen Fahrplan entwickeln: Welche Schritte gehen wir in den nächsten 6–12 Monaten – auch dann, wenn noch keine Standortregion benannt ist?
Genau dafür habe ich den Workshop „Der Weg zur Regionalkonferenz“ entwickelt.
Mein Workshop: „Der Weg zur Regionalkonferenz“ – Strategie für Länder und Kommunen
Der Workshop richtet sich an Landesministerien, Regierungspräsidien, Landkreise, kreisfreie Städte, Amtsverwaltungen und kommunale Spitzenverbände, die ihre Region strategisch auf mögliche Regionalkonferenzen vorbereiten wollen.
Im Kern geht es um fünf Bausteine:
- Überblick & Szenario
Lagebild Endlagersuche, Zeitplan, Rollenverteilung im Verfahren – verständlich und auf Ihre Region bezogen. - Rollen und Verantwortlichkeiten
Welche Aufgaben haben Land, Landkreis und Kommune in der Regionalkonferenz und im Vertretungskreis? Wie wirken BGE, BASE und NBG hinein? - Beteiligungsstrategie & Ressourcen
Welche Beteiligungstiefe ist angemessen? Wie vermeiden Sie Aktionismus – und planen dennoch ausreichend Kapazitäten? - Kommunikation & Konflikte
Wie kommunizieren Sie so, dass Vertrauen entsteht? Welche Konflikte sind absehbar – und wie lassen sie sich moderieren? - Fahrplan für Ihre Region
Am Ende steht ein 6–12-Monats-Plan mit konkreten Schritten, Zuständigkeiten und Meilensteinen – direkt nutzbar für Politik und Verwaltung.
Der Workshop ist kein reiner Vortrag. Er ist als Arbeitsformat angelegt, in dem die Teilnehmenden aktiv ihre eigene Strategie entwickeln – fachlich fundiert, politisch realistisch und kommunikationssensibel.
Was Sie aus dem Workshop mitnehmen
Nach einem Tag haben Sie:
- Klarheit, welche Rolle Ihre Region im Verfahren zur Endlagersuche übernehmen kann und soll.
- Sicherheit, welche Aufgaben auf Politik und Verwaltung zukommen und wie sie diese strukturiert angehen.
- Entlastung, weil Aufwand und Ressourcen realistisch eingeschätzt sind – statt diffusem „Da kommt etwas Großes“.
- Vertrauen, weil die wichtigsten Konfliktlinien sichtbar und erste Antworten darauf gefunden sind.
- Einen konkreten Fahrplan, der als Grundlage für interne Beschlüsse und weitere Planungen dient.
Wer ich bin – und warum ich dieses Thema anbiete
Ich bin Ralf Hasford, Wirtschaftsmediator und Strategiemoderator, seit vielen Jahren in der Arbeit mit Organisationen, Verbänden und öffentlichen Einrichtungen tätig.
Seit 2021 begleite und beobachte ich die Beteiligung zur Endlagersuche intensiv – mit dem Blick eines Mediators, der weiß, wie sensibel Vertrauen, Transparenz und Beteiligung in solchen Großverfahren sind.
Mit dem Workshop „Der Weg zur Regionalkonferenz“ verbinde ich:
- mein Wissen aus der Mediations- und Moderationspraxis,
- meine Erfahrung mit komplexen Beteiligungsprozessen und
- die Erkenntnisse aus Diskussionen rund um Regionalkonferenzen, Rat der Regionen und kommunale Vorbereitung.
Ihr nächster Schritt
Wenn Sie Ihre Region frühzeitig auf mögliche Regionalkonferenzen vorbereiten wollen – oder zunächst einfach klären möchten, ob ein solches Format für Ihr Haus sinnvoll ist –, lade ich Sie zu einem unverbindlichen Gespräch ein.
Kontakt
Mail: moderation@hasford.de
Telefon: +49 30 2363 9390
Mehr Details zum Workshop „Der Weg zur Regionalkonferenz“ finden Sie auf der Seite:
„Standortregion | Workshopangebot – Der Weg zur Regionalkonferenz“ auf hasford.de.
Ralf Hasford
Wirtschaftsmediator & Strategie-Moderator

Passende Links auf meiner Webseite:
- Ralf Hasford anfragen für Dialogformate · Moderation · Konfliktlösung: moderation@hasford.de
- Tipps zur Konfliktprävention findest Du hier: Partizipation und Beteiligung
- Bearbeitung konkreter Konfliktthemen: 7 Schritte zur Konfliktlösung
- Beteiligung nach dem UNYCRA®-Modell: Beteiligung verstehen
- Veränderungsprozesse erfolgreich gestalten: Vision · Ziele · Strategie
Quellen für weiterführende Informationen:
| Wirtschafts-Mediation | Strategie-Moderation | Konflikt-Prävention |
Kostenloses Erstgespräch
[ diskret, schnell und unverbindlich ]
Trainings-Angebot: „Führung und Zusammenarbeit“
Gemeinsam & gezielt auf den Punkt kommen.
Ralf Hasford unterstützt Ziele finden, Potentiale, Chancen und Risiken analysieren. Strategien definieren und strategische Entscheidungen treffen und die Öffentlichkeitsbeteiligung – Welche Themen sind es bei Ihnen?
Meine Maxime:
- Klarheit finden
- Mit Konsequenz handeln
- Verantwortung übernehmen
Meine systemische Arbeitsweise:
- Analyse und Bestandsaufnahme zur Identifikation von Aufgabe sowie von Chancen und den Risiken
- Entwicklung von Zielen bzw. Überarbeitung der Vision bei Person, Organisation, Unternehmen
- Definition der Strategie für die nächsten Jahre und als Ausgangsbasis der operativen Aufgaben
- Impulse zur Entwicklung und Arbeit; Problemdiskussion und Konfliktlösung
- Begleitung bei Informationstransfer, Diskussion und der folgenden Umsetzung
Nutzen wir die Synergien die sich nach kurzer Zeit der Zusammenarbeit zeigen. Das gilt für alle Fragen in Wirtschaft, Gesellschaft, und Politik. Dafür stehe ich als Mediator, Moderator & Trainer.