Die Zukunftswerkstatt ist ein Klassiker der Bürgerbeteiligung mit einem festen und erprobten Ablauf. Im Moment wird es allerdings zum Buzzword von Berater:innen und Beratungsunternehmen, die zum Ausdruck bringen wollen, dass mal wieder einen neuen Köder im Bullshit-Bingo auswerfen mußten.
Zukunftswerkstatt vs. Zukunftsworkshop
Hier schreibe ich, wie ein partizipatives Erfolgsmodell aus den 1970er-Jahren heute zwischen „echter Zukunftsgestaltung“ und Bullshit-Bingo steht sowie, ein gelungener Zukunftsworkshop gestaltet und moderiert werden kann.
Was steckt hinter der Zukunftswerkstatt?
Die Zukunftswerkstatt wurde in den späten 1960er-/frühen 1970er-Jahren unter anderem von dem Zukunftsforscher und Publizisten Robert Jungk entwickelt. Ihr Ziel: Menschen unabhängig von Hierarchie, Herkunft oder Fachwissen so zusammenzubringen, dass sie kreativ, angstfrei und selbstorganisiert an Lösungen für gemeinsame Herausforderungen arbeiten können.

Das Grundprinzip ist bis heute bestechend einfach – und wirksam:
- Kritik-Phase – Missstände benennen, Frust abladen, Hindernisse sichtbar machen.
- Fantasie-Phase – Grenzen beiseitelegen, unzensiert träumen, Visionen formulieren.
- Realisierungs-Phase – Ideen bewerten, priorisieren und in konkrete Projekte übersetzen.
Dieses Dreiklang-Design schafft emotionalen Ausgleich, fördert Mut zu Neuem und sorgt dafür, dass am Ende greifbare Handlungsschritte stehen. Genau deshalb gilt die Zukunftswerkstatt nach wie vor als Goldstandard partizipativer Bürgerbeteiligung – ob in Kommunen, Verbänden oder NGOs. Vornweg würde ich noch ein Modul zur Information setzen, so dass alle mit dem gleichen Wissenstand zum Ziel und zur Sache starten können. Hintenraus würde ich noch ein Modul setzen, dass deutlich macht, wer die Arbeiten verantwortet, wer und wann darüber berichtet und wie im Nachgang die Beteiligung weiter gehen wird.
Warum das Format (immer noch) besticht
- Demokratisch & inklusiv
jede Stimme zählt, Machtgefälle werden bewusst neutralisiert. - Kreativitätsbooster
Methoden wie Kopfstand-Technik, Rollenspiele oder Collagen öffnen Horizonte. - Ergebnisorientiert
am Ende liegen nicht nur Ideen, sondern priorisierte Maßnahmen samt Zuständigkeiten vor. - Nachhaltig
weil die Teilnehmenden eigene Lösungswege erarbeiten, steigt die Umsetzungs- und Akzeptanzquote erheblich.
Bullshit-Bingo auf Berater-Folien und in der Googlesuche
Leider hat das Erfolgsrezept im Unternehmenskontext manche Hochglanz-Präsentation verführt, das Label „Zukunftswerkstatt” rein marketinggetrieben zu verwursten. Drei anonymisierte Beispiele aus aktuellen Werbetexten:
Beratungsagentur X:
„Zukunftswerkstatt – fachkompetente Beratung, zukunftsfähige Lösungen.
Lassen Sie uns gemeinsam den Strukturwandel meistern.”
Beratungsboutique Y:
„Zukunftswerkstatt: Mensch – Unternehmen – KI!
Vereinbaren Sie eine kostenfreie Beratung, um mit künstlicher Intelligenz durchzustarten.”
Change-Consulting Z:
„Zukunftswerkstatt: Unternehmenskultur.
Vision, Mission, Strategie – Ihre Change-Experten warten auf Sie!”
Solche Slogans klingen stark, haben aber mit dem originären Ansatz wenig zu tun. Häufig wird lediglich ein konventioneller Workshop als „Zukunftswerkstatt” etikettiert – ohne die offenen, hierarchiearmen und kreativ-befreienden Elemente, die den Namen eigentlich ausmachen.
Was geht dabei immer wieder schief?
- Hierarchien dominieren den Prozess
Vorstände brillieren, Führungskräfte pitchen, Mitarbeitende schweigen - Ideen werden sofort auf Machbarkeit getrimmt
die dringend nötige Fantasie-Phase fällt unter den Tisch. - Alibi-Partizipation
Entscheidungen stehen vorher fest; die „Werkstatt“ dient der Legitimation. - Beratungs-Hype statt Prozess-Knowhow
Schlagworte wie Agilität, KI oder New Work verdecken methodische Lücken.
Ergebnis: Frust statt Aufbruch, Misstrauen statt Engagement – und ein völlig verbranntes Zukunftswerkstatt-Label.
Klausur vs. Zukunftsworkshop
In meiner Arbeit trenne ich strikt zwischen zwei Formaten, die oft verwechselt werden:
Klausur | Zukunftsworkshop |
---|---|
Management- oder Team-Retreat, meist mit klarem Auftrag, definierter Agenda und vertraulichem Rahmen. | Offenes Beteiligungsformat für heterogene Gruppen (Bürger:innen, Stakeholder, Mitarbeitende), häufig öffentlich dokumentiert. |
Fokus auf Ist-Analyse, Rollen, Ziele, Strategie-Feinschliff. Was läuft gut, mit welchen Veränderungen ist zu rechnen und welche Steuerung- und Entwicklungsmaßnahmen bedarf es um erfolgreich zu bleiben oder zu werden. | Wo kann es mit XYZ hingehen? Fokus liegt auf visionäres Denken, Zukunftsbilder, kreative Lösungsansätze. Erst danach erfolgen die Projektbezogenen Ableitungen. |
Moderationsstil: strukturiert, entscheidungsorientiert, zielführend. | Moderationsstil: kreativitätsfördernd, hierarchiefrei, iterativ. |
Mein Credo: Erst das richtige „Gefäß“ entscheidet, ob strategische Ziele oder partizipative Zukunftsentwürfe wirklich zünden und zur Umsetzung kommen.
Wenn ich in das Thema Zukunft einsteige, so nutze ich eine Kette an Formaten der Moderations- und Gesprächsführung, wie die Zukunftsreise, 12 Felder Matrix mit Aufgabenableitung und RACI-Matrix. Sie dienen dem Erarbeiten oder Auffrischen von Vision, Mission, Ziele und Strategie zur Zielerreichung mit Ableitung der Aufgaben, KPI und Verantwortlichkeiten. Dabei wechselt Leichtigkeit in der Arbeitsweise mit einer 100% Verbindlichkeit zur rechten Zeit.
Wie ich Sie unterstütze
Für Unternehmen & Organisationen
- Klausuren zur Schärfung von Vision, Mission, Zielen und Strategie.
- Zukunftsworkshops zur gemeinsamen Entwicklung konkreter Roadmaps.
- Mediation bei Ziel- oder Rollenkonflikten auf dem Weg dorthin.
Für Kommunen, Verbände & Initiativen
- Moderation echter Zukunftswerkstätten – regional wie überregional.
- Prozess-Design inklusive Stakeholder-Mapping, Öffentlichkeitsarbeit und Dokumentation.
- Nachhaltige Begleitung: Von der ersten Ideen-Skizze bis zur Umsetzung.
Mit meinem Hintergrund als Wirtschaftsmediator, erfahrener Moderator und Speaker verbinde ich demokratische, europäische und sozial integrierende Werte mit wirtschaftlicher Vernunft und Umweltbewusstsein. Und: Ich setze KI gezielt ein, wo sie echten Mehrwert schafft – ohne Menschen zu ersetzen.
Sie planen eine Klausur, einen Zukunftsworkshop oder eine echte Zukunftswerkstatt?
Dann lassen Sie uns sprechen!
Buchen Sie jetzt Ihr unverbindliches Beratungsgespräch – gemeinsam finden wir das passende Format für Ihre Fragestellung und bringen alle Beteiligten an einen Tisch, der wirklich Zukunft gestaltet.
Ich freue mich darauf, Ihre Projekte, Ihr Team oder Ihre Region mit meiner Expertise voranzubringen.
| Wirtschafts-Mediation | Strategie-Moderation | Konflikt-Prävention |
I: Kostenloses Erstgespräch
[ diskret, schnell und unverbindlich ]
Anfrage & Kontakt:
Wir sollten uns kennenlernen!
Wie bevorzugen Sie es?
Telefon / Videochat oder
vor Ort bei Kaffee bzw. Tee?
Direkter Kontakt zu Ralf Hasford:
Tel: +49 30 2363 9390
Email: moderation@hasford.de
Heimat Berlin | Deutschlandweit im Einsatz
Arbeitssprache: Deutsch
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Mediation | Moderation: Wirtschaftsmediation / Strategiemoderation / Prävention
Systemische Moderation
Klausur / Tagung
- Zielorientierte Gesprächsleitung
- Vorbereitung unterstützen, Agenda gestalten
- Moderation mit Empathie und Sachverstand
- Offene und respektvolle Kommunikation
- Sicherung der Ergebnisse in Bild und Excel
Klausuren und Tagungen mit effektiver und zielgerichteter Kommunikation. Unterstützung mit Impulsen, Zielfindung und gemeinsam die temporären Herausforderungen zu meistern.
Workshop und Meeting Moderation
Moderation Strategie-Entwicklung
- Strategische Zielfindung für Unternehmen und Organisationen
- Warme Atmosphäre der Arbeitsfähigkeit und Austausch auf Augenhöhe
- Planung der Ressourcen und Bewältigung von Veränderungsprozessen
Systemische Moderation und SWOT-Analyse um aktuelle Herausforderungen und zukünftige Visionen in effektive und nachhaltige strategische Entscheidungen einfließen zu lassen.
Konflikt Moderation und Konflikt Prävention
Team-Entwicklung
- Förderung der Zusammenarbeit im Team
- Kommunikationswege verbessern, Verständnis für die Rollen und Perspektiven herstellen
- Alle Teammitglieder werden ihre Meinungen, Bedenken und Ideen einbringen können
Teamentwicklung, Teambildung und Teamprozesse sichern eine effektiv und harmonisch Zusammenarbeiten, damit alle ihre Potenziale voll ausschöpfen und gemeinsam gesteckte Ziele erreichen können.
