Beteiligung der Öffentlichkeit sicherstellen unter Anwendung eines FMEA Prozesses

Die Beteiligung der Öffentlichkeit ist bei vielen Projekten erforderlich. In der Industrie oder in Verwaltung sind dieses mitunter immer noch neue Forderungen, für die es keine internen Instrumente oder Antworten gibt. Dagegen ist der Umgang mit Fehlern eine durchaus geübte und installierte Größe. Zum Beispiel durch den FMEA Prozess. FMEA ist eine strukturierte, systematische Methode zur Identifizierung und Bewertung möglicher Fehlermodi, deren Ursachen und Auswirkungen in einem System, Prozess oder Produkt. Es hilft bei der Priorisierung von Risiken und der Identifizierung von Verbesserungsmaßnahmen, um die Wahrscheinlichkeit von Fehlern zu reduzieren.

Hier sind die grundlegenden Schritte zur Durchführung einer FMEA:

  1. Abgrenzung des Untersuchungsbereichs: Definieren Sie den Umfang des Systems, Prozesses oder Produkts, das analysiert werden soll, und stellen Sie ein interdisziplinäres Team aus Experten zusammen, die an der FMEA-Arbeit beteiligt sind.
  2. Zerlegung des Systems: Zerlegen Sie das System, den Prozess oder das Produkt in seine Hauptkomponenten oder Prozessschritte. Erstellen Sie eine strukturierte Liste oder einen Prozessablauf, um die Elemente zu visualisieren.
  3. Identifizierung von Fehlermodi: Identifizieren Sie für jede Komponente oder jeden Prozessschritt mögliche Fehlermodi, also die Arten, wie ein Fehler auftreten kann.
  4. Analyse der Ursachen: Ermitteln Sie für jeden Fehlermodus mögliche Ursachen. Dies können Material-, Design-, Prozess- oder Bedienungsfehler sein.
  5. Bewertung der Auswirkungen: Analysieren Sie die potenziellen Auswirkungen jedes Fehlermodus auf das System, den Prozess oder das Produkt. Berücksichtigen Sie die Schwere der Auswirkungen auf den Benutzer, die Umwelt oder andere Systeme.
  6. Risikopriorisierung: Bewerten Sie die Risiken jedes Fehlermodus auf der Grundlage von Häufigkeit, Schwere und Erkennbarkeit. Eine häufig verwendete Methode ist die Berechnung des Risikoprioritätszahl (RPZ), die das Produkt aus Häufigkeit, Schwere und Erkennbarkeit ist.
  7. Identifizierung von Verbesserungsmaßnahmen: Entwickeln Sie für die am höchsten priorisierten Risiken Maßnahmen, um die Fehlermodi zu eliminieren oder zu reduzieren, die Ursachen zu beseitigen oder die Auswirkungen zu minimieren. Dies kann die Änderung von Design, Materialien, Prozessen oder Schulungen beinhalten.
  8. Umsetzung und Überwachung: Implementieren Sie die identifizierten Verbesserungsmaßnahmen und überwachen Sie deren Wirksamkeit. Aktualisieren Sie die FMEA-Dokumentation entsprechend, um die Veränderungen und Ergebnisse zu reflektieren.
  9. Kontinuierliche Verbesserung: Führen Sie regelmäßige Überprüfungen und Aktualisierungen der FMEA durch, um sicherzustellen, dass neue Risiken identifiziert und angegangen werden und dass das System, der Prozess oder das Produkt kontinuierlich verbessert wird.

Eine gut durchgeführte FMEA hilft bei der Identifizierung und Reduzierung von Risiken, der Verbesserung von Sicherheit und Qualität und der Verringerung von Ausfallzeiten.

Welche Fragen werden in diesem Zusammenhang gestellt?

Bei der Durchführung einer FMEA (Failure Mode and Effects Analysis) werden verschiedene Fragen gestellt, um mögliche Fehlermodi, Ursachen und Auswirkungen zu identifizieren und zu bewerten. Hier sind einige typische Fragen, die während einer FMEA gestellt werden:

  1. Was sind die Hauptkomponenten oder Prozessschritte des Systems, Produkts oder Prozesses?
  2. Wie könnte jeder dieser Komponenten oder Prozessschritte versagen? (Fehlermodi)
  3. Was sind die möglichen Ursachen für jeden identifizierten Fehlermodus?
  4. Was sind die möglichen Auswirkungen eines jeden Fehlermodus auf das System, den Prozess, das Produkt oder den Endbenutzer?
  5. Wie schwerwiegend sind die Auswirkungen jedes Fehlermodus?
  6. Wie häufig tritt jeder Fehlermodus auf, basierend auf historischen Daten oder Experteneinschätzungen?
  7. Wie leicht oder schwer ist es, jeden Fehlermodus zu erkennen oder zu diagnostizieren, bevor er zu einem Problem wird?
  8. Welche Risiken erfordern die höchste Priorität und welche Verbesserungsmaßnahmen können ergriffen werden, um diese Risiken zu reduzieren?
  9. Wie kann die Wirksamkeit der umgesetzten Verbesserungsmaßnahmen überwacht und bewertet werden?

Diese Fragen unterstützen das FMEA-Team dabei, ein vollständiges Verständnis der potenziellen Fehlermodi und deren Ursachen und Auswirkungen zu entwickeln. Durch das Stellen und Beantworten dieser Fragen wird das Team in die Lage versetzt, Verbesserungsmaßnahmen zu priorisieren und zu implementieren, um die Zuverlässigkeit, Sicherheit und Qualität des Systems, Prozesses oder Produkts zu erhöhen.

Kann diese Methode auch auf gesellschaftliche Themen angewandt werden?

Die FMEA-Methode (Failure Mode and Effects Analysis) wurde ursprünglich für technische Systeme, Produkte und Prozesse entwickelt. Sie kann jedoch auch auf gesellschaftliche Themen und Fragestellungen angewendet werden, solange diese in strukturierte Prozesse oder Systeme zerlegt werden können. In solchen Fällen kann die FMEA helfen, potenzielle Schwachstellen oder Risiken zu identifizieren, die zu unerwünschten Ergebnissen führen könnten.

Einige Beispiele, in denen FMEA auf gesellschaftliche Themen angewendet werden könnte, sind:

  1. Politikgestaltung und Implementierung: FMEA kann dazu beitragen, mögliche Fehler oder Schwachstellen in der Gestaltung und Umsetzung von politischen Maßnahmen zu identifizieren und die Auswirkungen dieser Fehler auf die betroffenen Bevölkerungsgruppen zu bewerten.
  2. Gesundheitssysteme: FMEA kann verwendet werden, um mögliche Fehler in der Organisation und Bereitstellung von Gesundheitsdienstleistungen zu identifizieren, die zu schlechter Versorgungsqualität, unzureichendem Zugang oder unerwünschten Gesundheitsergebnissen führen könnten.
  3. Bildungssysteme: FMEA kann dazu beitragen, Schwachstellen im Bildungssystem aufzudecken, die zu mangelhafter Qualität der Bildung, ungleichem Zugang oder unzureichender Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf die Anforderungen des Arbeitsmarkts führen könnten.
  4. Notfallmanagement und Katastrophenschutz: FMEA kann eingesetzt werden, um Risiken und Schwachstellen im Notfallmanagement und im Katastrophenschutz zu identifizieren und Maßnahmen zu entwickeln, um die Resilienz der Gemeinschaften zu erhöhen und die Auswirkungen von Katastrophen zu reduzieren.

Um FMEA auf gesellschaftliche Themen anzuwenden, müssen die Begriffe und Bewertungskriterien angepasst werden, um den spezifischen Kontext und die Ziele der Analyse widerzuspiegeln. Es ist auch wichtig, ein interdisziplinäres Team von Experten zusammenzustellen, die ein umfassendes Verständnis der gesellschaftlichen Fragestellung und der damit verbundenen Risiken und Herausforderungen haben.

Wie wären die Fragestellungen bei Themen der Bürgerbeteiligung / Öffentlichkeitsbeteiligung?

Bei der Anwendung der FMEA-Methode (Failure Mode and Effects Analysis) auf Themen der Bürgerbeteiligung oder Öffentlichkeitsbeteiligung müssen die Fragestellungen angepasst werden, um den spezifischen Kontext und die Ziele der Analyse widerzuspiegeln. Hier sind einige Beispiel-Fragestellungen, die in diesem Zusammenhang gestellt werden könnten:

  1. Welche Hauptelemente oder Schritte sind im Prozess der Bürgerbeteiligung oder Öffentlichkeitsbeteiligung enthalten?
  2. Wie könnten die verschiedenen Elemente oder Schritte in diesem Prozess scheitern oder nicht den gewünschten Ergebnissen entsprechen? (Fehlermodi)
  3. Was sind die möglichen Ursachen für jeden identifizierten Fehlermodus? (z.B. mangelnde Kommunikation, unzureichende Ressourcen, fehlende Infrastruktur, etc.)
  4. Was sind die möglichen Auswirkungen eines jeden Fehlermodus auf die Bürgerbeteiligung, Entscheidungsfindung und Umsetzung von Maßnahmen?
  5. Wie schwerwiegend sind die Auswirkungen jedes Fehlermodus auf die Qualität der Bürgerbeteiligung und die Zufriedenheit der Teilnehmer?
  6. Wie häufig tritt jeder Fehlermodus auf, basierend auf historischen Daten, Experteneinschätzungen oder Umfragen unter den Teilnehmern?
  7. Wie leicht oder schwer ist es, jeden Fehlermodus zu erkennen oder zu diagnostizieren, bevor er zu einem Problem im Beteiligungsprozess wird?
  8. Welche Risiken erfordern die höchste Priorität und welche Verbesserungsmaßnahmen können ergriffen werden, um diese Risiken zu reduzieren oder zu beheben? (z.B. verbesserte Kommunikationsstrategien, Bereitstellung von Ressourcen, gezielte Schulungen, etc.)
  9. Wie kann die Wirksamkeit der umgesetzten Verbesserungsmaßnahmen überwacht und bewertet werden?

Diese Fragestellungen können dazu beitragen, potenzielle Schwachstellen im Prozess der Bürgerbeteiligung oder Öffentlichkeitsbeteiligung zu identifizieren und zu bewerten. Dadurch können Entscheidungsträger und Organisatoren Verbesserungen entwickeln und umsetzen, um die Qualität und Effektivität der Beteiligung zu erhöhen und die Zufriedenheit der Teilnehmer zu verbessern.

Wie sieht es aus, wenn das größte Problem in der mangelnden Beteiligung liegt?

Wenn das größte Problem in der mangelnden Beteiligung liegt, sollten die FMEA-Fragestellungen angepasst werden, um sich auf die Faktoren zu konzentrieren, die die Beteiligung beeinflussen. In diesem Fall kann FMEA als Analysewerkzeug verwendet werden, um die Gründe für die geringe Beteiligung zu identifizieren, und mögliche Verbesserungsmaßnahmen zu entwickeln. Hier sind einige Fragen, die in diesem Zusammenhang gestellt werden könnten:

  1. Welche Faktoren beeinflussen die Beteiligung der Bürger oder der Öffentlichkeit? (z.B. Zugang zu Informationen, Zeitpunkt und Ort der Veranstaltungen, Benutzerfreundlichkeit der Beteiligungsplattformen, etc.)
  2. Welche spezifischen Aspekte oder Schritte in diesen Faktoren könnten dazu führen, dass Menschen nicht teilnehmen? (Fehlermodi)
  3. Was sind die möglichen Ursachen für jeden identifizierten Fehlermodus? (z.B. unzureichende Kommunikation, mangelnde Einbindung von Interessengruppen, sprachliche Barrieren, etc.)
  4. Was sind die möglichen Auswirkungen jedes Fehlermodus auf die Qualität der Beteiligung und die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses?
  5. Wie häufig tritt jeder Fehlermodus auf, basierend auf historischen Daten, Experteneinschätzungen oder Umfragen unter den Teilnehmern?
  6. Welche Risiken erfordern die höchste Priorität und welche Verbesserungsmaßnahmen können ergriffen werden, um die Beteiligung zu erhöhen? (z.B. verbesserte Kommunikationsstrategien, gezielte Einbindung von Interessengruppen, Bereitstellung von Ressourcen für die Zugänglichkeit, etc.)
  7. Wie kann die Wirksamkeit der umgesetzten Verbesserungsmaßnahmen überwacht und bewertet werden?

Diese Fragestellungen sollen dazu beitragen, die Gründe für die mangelnde Beteiligung zu identifizieren und mögliche Maßnahmen zu entwickeln, um die Beteiligung der Bürger oder der Öffentlichkeit zu erhöhen. Durch die Identifizierung und Umsetzung von Verbesserungen auf der Grundlage dieser Analyse können Entscheidungsträger und Organisatoren die Qualität und Effektivität der Beteiligungsprozesse erhöhen und sicherstellen, dass die Interessen und Bedenken der Bürger angemessen berücksichtigt werden.

Gibt es weitere Gefahren auf die geachtet werden muss?

Ja, es gibt weitere Gefahren, auf die bei Bürgerbeteiligungs- oder Öffentlichkeitsbeteiligungsprozessen geachtet werden sollte:

  1. Mangelnde Repräsentativität: Stellen Sie sicher, dass die Teilnehmer die Gesellschaft in ihrer Vielfalt repräsentieren, einschließlich verschiedener sozioökonomischer Hintergründe, Geschlechter, Altersgruppen und kultureller Gemeinschaften. Andernfalls könnten die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses verzerrt und nicht repräsentativ für die gesamte Bevölkerung sein.
  2. Fehlinformationen und Fake News: Achten Sie darauf, dass die Diskussionen und Beiträge auf korrekten Informationen und Daten basieren. Fehlinformationen können zu falschen Schlussfolgerungen führen und den Prozess insgesamt untergraben.
  3. Begrenzter Umfang und Einfluss: Kommunizieren Sie klar, welche Themen und Entscheidungen zur Diskussion stehen und welchen Einfluss die Bürgerbeteiligung auf die endgültige Entscheidungsfindung hat. Andernfalls könnten Teilnehmer enttäuscht sein und das Vertrauen in den Prozess verlieren.
  4. Frustration und Erschöpfung: Lange und komplexe Beteiligungsprozesse können zu Frustration und Erschöpfung bei den Teilnehmern führen. Achten Sie darauf, den Prozess gut zu strukturieren und zeitlich zu begrenzen, um die Motivation und das Engagement der Teilnehmer aufrechtzuerhalten.
  5. Politisierung und Polarisierung: Vermeiden Sie die Politisierung oder Polarisierung der Diskussionen, die den konstruktiven Dialog behindern und eine effektive Zusammenarbeit erschweren könnten.
  6. Datenschutz und Privatsphäre: Stellen Sie sicher, dass die persönlichen Daten der Teilnehmer geschützt sind und ihre Privatsphäre gewahrt wird.
  7. Mangel an Ressourcen und Unterstützung: Achten Sie darauf, dass ausreichende Ressourcen (z.B. finanzielle Mittel, Personal, Materialien) und Unterstützung (z.B. technische Hilfe, Expertise) zur Verfügung stehen, um den Beteiligungsprozess erfolgreich durchzuführen.
  8. Unrealistische Erwartungen: Verwalten Sie die Erwartungen der Teilnehmer und stellen Sie sicher, dass sie realistisch und erreichbar sind, um Enttäuschungen und Frustrationen zu vermeiden.

Durch die Berücksichtigung dieser potenziellen Gefahren und die Implementierung von Strategien zu ihrer Bewältigung kann der Bürgerbeteiligungs- oder Öffentlichkeitsbeteiligungsprozess effektiver, inklusiver und erfolgreicher gestaltet werden.

Gibt es andere Möglichkeiten die Anzahl der sich beteiligen Personen zu erhöhen und gleichzeitig auch die Beschäftigungstiefe / Qualität zu erhöhen?

Ja, es gibt mehrere Möglichkeiten, sowohl die Anzahl der sich beteiligenden Personen als auch die Qualität und Tiefe ihrer Beteiligung zu erhöhen. Hier sind einige Ansätze, die dazu beitragen können, die Bürgerbeteiligung zu verbessern:

  1. Zugänglichkeit und Inklusion: Stellen Sie sicher, dass die Beteiligungsmöglichkeiten für alle zugänglich sind, unabhängig von Alter, Geschlecht, sozialem Hintergrund oder Behinderungen. Dies kann durch die Bereitstellung von barrierefreien Veranstaltungsorten, Gebärdensprachdolmetschern oder leicht verständlichen Informationsmaterialien erreicht werden.
  2. Gezielte Kommunikation: Entwickeln Sie eine effektive Kommunikationsstrategie, die verschiedene Kanäle nutzt (z.B. Social Media, lokale Medien, persönliche Einladungen), um eine breite Zielgruppe zu erreichen und sie über die Möglichkeiten zur Beteiligung zu informieren.
  3. Anpassung an unterschiedliche Bedürfnisse und Präferenzen: Bieten Sie verschiedene Formate und Plattformen für die Beteiligung an, um den unterschiedlichen Bedürfnissen und Präferenzen der Bürger gerecht zu werden. Dies kann Online-Beteiligungsplattformen, traditionelle öffentliche Versammlungen, Workshops oder Fokusgruppen umfassen.
  4. Aufbau von Vertrauen und Transparenz: Schaffen Sie Vertrauen und Transparenz, indem Sie offen und ehrlich über die Ziele und den Umfang der Beteiligung kommunizieren und klarstellen, wie die Beiträge der Bürger in den Entscheidungsprozess einfließen werden.
  5. Förderung von Dialog und Zusammenarbeit: Schaffen Sie eine Umgebung, die den offenen Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Bürgern, Experten und Entscheidungsträgern fördert. Dies kann durch die Nutzung von partizipativen Methoden wie World Cafés, Open Space Technology oder Bürgerforen erreicht werden.
  6. Kontinuierliche Rückmeldung: Stellen Sie sicher, dass es Mechanismen gibt, um den Bürgern kontinuierlich Rückmeldung über den Fortschritt und die Ergebnisse der Beteiligungsprozesse zu geben. Dies trägt dazu bei, die Rechenschaftspflicht zu erhöhen und das Vertrauen der Bürger in den Prozess zu stärken.
  7. Kapazitätsaufbau und Schulung: Bieten Sie den Bürgern die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten und ihr Wissen zu erweitern, um eine fundierte Beteiligung zu ermöglichen. Dies kann durch Informationsveranstaltungen, Schulungen oder Bildungsangebote in den relevanten Themenbereichen erreicht werden.
  8. Anerkennung und Wertschätzung: Zeigen Sie Anerkennung und Wertschätzung für die Beiträge der Bürger, indem Sie ihre Anstrengungen würdigen und die Ergebnisse ihrer Beteiligung sichtbar machen.

Durch die Anwendung dieser Ansätze können Entscheidungsträger und Organisatoren die Anzahl der sich beteiligenden Personen erhöhen und gleichzeitig die Qualität und Tiefe ihrer Beteiligung verbessern. Dies kann dazu beitragen, bessere und nachhaltigere Entscheidungen zu treffen.

Kann diese Beteiligung geentert also feindlich übernommen werden? Wenn j, wie könnte das geschehen? Und welche Vorkehrungen können bereits in der Planung getroffen werden, dass es nicht dazu kommt?

Es ist möglich, dass Bürgerbeteiligungs- oder Öffentlichkeitsbeteiligungsprozesse von bestimmten Gruppen oder Individuen „geentert“ oder feindlich übernommen werden, um ihre eigenen Interessen durchzusetzen oder den Prozess zu stören. Dies könnte beispielsweise geschehen, indem sie den Diskurs dominieren, Fehlinformationen verbreiten oder die Beteiligung anderer Teilnehmer untergraben. Um solche Situationen zu vermeiden oder zu minimieren, können verschiedene Vorkehrungen bereits in der Planungsphase getroffen werden:

  1. Klare Regeln und Verhaltenskodex: Entwickeln Sie von Anfang an klare Regeln und einen Verhaltenskodex für die Teilnahme an Beteiligungsveranstaltungen. Dies sollte respektvolles Verhalten, Meinungsvielfalt und die Bereitschaft zum konstruktiven Dialog fördern.
  2. Neutrale Moderation: Stellen Sie neutrale und geschulte Moderatoren bereit, die Diskussionen leiten und sicherstellen, dass alle Teilnehmer die Möglichkeit haben, ihre Meinung zu äußern und gehört zu werden. Moderatoren sollten auch befähigt sein, unangemessenes Verhalten oder Fehlinformationen zu adressieren.
  3. Partizipative Methoden und Struktur: Verwenden Sie partizipative Methoden und strukturierte Prozesse, die den Austausch von Ideen und Meinungen ermöglichen, ohne dass einzelne Teilnehmer oder Gruppen den Prozess dominieren können. Beispiele hierfür sind World Cafés, Open Space Technology oder Bürgerforen.
  4. Transparenz und Dokumentation: Stellen Sie sicher, dass der Prozess transparent ist und alle Beiträge und Ergebnisse ordnungsgemäß dokumentiert werden. Dies kann helfen, Manipulationen oder Fehlinformationen zu verhindern und Vertrauen in den Prozess zu schaffen.
  5. Anonymität und Vertraulichkeit: Bieten Sie bei Bedarf Optionen für anonyme oder vertrauliche Beiträge an, um Teilnehmer zu ermutigen, ihre Meinungen offen zu äußern, ohne Angst vor Vergeltung oder Diskriminierung zu haben.
  6. Vielfalt und Inklusion: Achten Sie darauf, eine vielfältige Gruppe von Teilnehmern einzubeziehen, um sicherzustellen, dass unterschiedliche Perspektiven und Interessen vertreten sind. Dies kann dazu beitragen, die Dominanz bestimmter Gruppen oder Interessenvertreter zu verhindern.
  7. Überwachung und Anpassung: Überwachen Sie den Beteiligungsprozess kontinuierlich und passen Sie ihn bei Bedarf an, um Probleme oder Herausforderungen zu bewältigen, die im Laufe des Prozesses auftreten können.

Indem Sie diese Vorkehrungen treffen und aufmerksam bleiben, können Sie dazu beitragen, dass der Bürgerbeteiligungs- oder Öffentlichkeitsbeteiligungsprozess fair, respektvoll und konstruktiv bleibt und feindliche Übernahmen oder Störungen minimiert werden.

Gibt es weitere Gefahren auf die geachtet werden muss?

Ja, es gibt weitere Gefahren, auf die bei Bürgerbeteiligungs- oder Öffentlichkeitsbeteiligungsprozessen geachtet werden sollte:

  1. Mangelnde Repräsentativität: Stellen Sie sicher, dass die Teilnehmer die Gesellschaft in ihrer Vielfalt repräsentieren, einschließlich verschiedener sozioökonomischer Hintergründe, Geschlechter, Altersgruppen und kultureller Gemeinschaften. Andernfalls könnten die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses verzerrt und nicht repräsentativ für die gesamte Bevölkerung sein.
  2. Fehlinformationen und Fake News: Achten Sie darauf, dass die Diskussionen und Beiträge auf korrekten Informationen und Daten basieren. Fehlinformationen können zu falschen Schlussfolgerungen führen und den Prozess insgesamt untergraben.
  3. Begrenzter Umfang und Einfluss: Kommunizieren Sie klar, welche Themen und Entscheidungen zur Diskussion stehen und welchen Einfluss die Bürgerbeteiligung auf die endgültige Entscheidungsfindung hat. Andernfalls könnten Teilnehmer enttäuscht sein und das Vertrauen in den Prozess verlieren.
  4. Frustration und Erschöpfung: Lange und komplexe Beteiligungsprozesse können zu Frustration und Erschöpfung bei den Teilnehmern führen. Achten Sie darauf, den Prozess gut zu strukturieren und zeitlich zu begrenzen, um die Motivation und das Engagement der Teilnehmer aufrechtzuerhalten.
  5. Politisierung und Polarisierung: Vermeiden Sie die Politisierung oder Polarisierung der Diskussionen, die den konstruktiven Dialog behindern und eine effektive Zusammenarbeit erschweren könnten.
  6. Datenschutz und Privatsphäre: Stellen Sie sicher, dass die persönlichen Daten der Teilnehmer geschützt sind und ihre Privatsphäre gewahrt wird.
  7. Mangel an Ressourcen und Unterstützung: Achten Sie darauf, dass ausreichende Ressourcen (z.B. finanzielle Mittel, Personal, Materialien) und Unterstützung (z.B. technische Hilfe, Expertise) zur Verfügung stehen, um den Beteiligungsprozess erfolgreich durchzuführen.
  8. Unrealistische Erwartungen: Verwalten Sie die Erwartungen der Teilnehmer und stellen Sie sicher, dass sie realistisch und erreichbar sind, um Enttäuschungen und Frustrationen zu vermeiden.

Beteiligung: Durch die Berücksichtigung dieser potenziellen Gefahren und die Implementierung von Strategien zu ihrer Bewältigung kann der Bürgerbeteiligungs- oder Öffentlichkeitsbeteiligungsprozess effektiver, inklusiver und erfolgreicher gestaltet werden.

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